Sonntag, 17. April 2016

Ostern

Politisch ist momentan viel los. An den Unis gibt es viele Proteste, Barrikaden brennen und Vorlesungen werden gestoppt, da schwarze Studenten ein gerechtes Bildungswesen wollen. Die Apartheid ist abgeschafft, jedoch sind gewisse Strukturen beibehalten. Tatsache ist, dass man hohe Studiengebühren zahlen muss und die Universitäten Englisch oder Afrikaans unterrichten. Dies sind nun mal die Sprachen von Weißen und die Weißen sind durchschnittlich wohlhabender als die Schwarzen. Die Schwarzen meinen, dass wenn sie Karriere anstreben wollen, ihre Kultur vernachlässigen müssen, damit sie eine Chance haben. Wie eine Kokosnuss. Außen braun und innen weiß.

In den letzten Ferien hieß es wieder Ferienprogramm. Diesmal haben es Franci und ich hauptsächlich organisiert, da unsere Koordinatoren für 3 Monate nicht da war. Julia unsere dritte am Boot ist wieder nach Hause geflogen! Sie fehlt sehr! Mit den Kindern haben wir die Feuerwehrwache besucht, sind schwimmen gegangen und haben großes Ostereiersuchen gemacht. Ein weiteres High-Light war der Laternenumzug zum Abschluss am letzten Abend. Über die 2 Wochen haben wir aus alten Milchkartons Laternen gebastelt und anschließend bemalt. Am Abend waren die Eltern herzlich eingeladen dazu zu stoßen um durch Salvakop zu laufen und Lieder zu singen. Somit haben wir ihnen etwas deutsche Kultur beigebracht. Außerdem haben wir selber ein 1 Hilfe Workshop ausgearbeitet, der auch super ankam. Wir haben versucht jeden Tag zum Mittag ein warmes Gericht auszugeben, damit wir sicher gehen können, dass die Kids eine warme Mahlzeit am Tag bekommen.  Im Ganzen waren die 2 Wochen sehr anstrengend, aber es hat auch uns als Betreuer super viel Spaß gemacht!!

Die Arbeit macht mir immer noch sehr Spaß und ich bin jetzt auch richtig angekommen, sodass ich Dinge auch umsetzen kann. Beim Vana Va Hina Projekt, das Nachmittagsprogramm sind wir generell sehr auf uns alleine gestellt, weil im Grunde das Projekt nur aus 3 Mitarbeitern besteht. Sheryl, unsere Koordinatoren und uns 2 deutschen Freiwilligen, die jedes Jahr wechseln. Am Anfang war es etwas schwer, jedoch hat es auch ein Vorteil, da wir unsere Kreativität frei entfalten könne, da uns nicht viel vorgeschrieben wird. 

Die WG ist echt wie eine Familie für mich. Ich hätte nicht gedacht, dass das enge Zusammenleben mit so vielen Leuten so Spaß macht. Um ehrlich zu sein, weiß ich jetzt gar nicht mehr ob ich später alleine wohnen kann und will. Seit kurzem haben wir eine Niederländerin begrüßt die für 3 Monate bei und mitwohnen wird und im Potters Haus arbeitet.

Über Ostern war ich mit Einigen aus der WG für 4 Tage in den Drakensbergen. Mit der Autofahrt haben wir es bisschen unterschätzt und hatten dann doch ganze 9 Stunden Autofahrt. Man unterschätzt dann doch die Größe von Südafrika. Südafrika ist 3 fach so groß wie Deutschland, aber dafür nur die Hälfte der Einwohner.  Vom Backpacker aus sind wir dann gewandert oder wir haben uns es einfach gemütlich gemacht im Grünen.

In einer Woche kommen meine Eltern, dann wird weiter gereist. Ich freu mich schon!

Letzten Freitag war ich auf einer traditionellen Beerdigung. Eine Arbeitskollegin deren Vater ist gestorben. Wir, als ihre Arbeitsstelle wurden eingeladen. Ich wurde gefragt ob ich mit kommen wolle, jedoch habe ich mich dabei komisch gefühlt, weil ich es respektlos finde zu einer Beerdigung zu gehen von einer Person, die ich nicht kenne. Da ich jedoch deren Kultur kennenlernen hab ich zugestimmt. Somit sind wir ca. zu 8 zwei stunden aufs Land gefahren  in ein Dorf. Wir sind etwas verspätet angekommen und während meine schwarzen Arbeitskollegen die hinteren Plätze bekommen haben wurde ich in die 2 Reihe gesetzt. Ich hab mich echt unwohl gefühlt, aber naja es war nun leider so über viele Jahre. Es wurde viel und laut gesungen und etwas getanzt. Generell finde ich, sahen die Angehörigen weniger traurig aus als die Deutschen. Hier wird ehr das Leben gefeiert und die gemeinsame Zeit die sie mit der verstorbenen Person hatten, weil sie wissen, die verstorbene Person ist nun bei Gott und dort sicher. Nicht desto trotz sind sie traurig, weshalb wir, als ihre Arbeitskollegen, gekommen sind um zu symbolisieren , dass wir sie bei der schweren Zeit unterstützen. Bei der anschließenden Feier bei denen Zuhause haben wir uns auch traditionell bei der Mutter verabschiedet. Nach einer kleinen Vorstellungsrunde und gemeinsamen beten sowie singen hat unser Chef die Mutter für die Erlaubnis gebeten uns zu verabschieden. Super interessante Erfahrung!

Ich hoffe ihr könnt die Frühlingstemperaturen genießen, so langsam nährt sich auch unser Temperaturunterschied. Mittlerweile geht es nachts auf 8 Grad runter und gefühlt jede zweite Woche hab ich eine Erkältung, weil es Tagsüber dann wieder plötzlich 20 Grad wärmer ist.

 bis bald!
eure Marlene

Samstagabende :)

 
Juhuuu Zebras auf der Straße!!

Fotos von den tollsten Kindern







Drakensberge :) 



 tolle Gruppe!


 Osterfrühstück