Donnerstag, 26. November 2015

Color Run, Soweto, Safari Pilanesberg

Hallo Heimat und Interessierte,

Tut mir leid, dass erst jetzt wieder ein neuer Eintrag kommt, aber ich bin einfach vorher nicht dazu gekommen. Heute liegen jedoch 4 andere und ich krank im Bett und somit finde ich jetzt etwas Zeit zum Schreiben. Man wird hier schneller krank, wenn man mit vielen Kindern im Kontakt ist und man sich außerdem zusätzlich mit 12 anderen eine Wohnung teilt. Aber dadurch, dass ich die beste Zimmerpartnerin habe (kam extra in der Mittagspause nach Hause um sich um uns Kranke mit selbst gekochter Suppe zu kümmern) und eine Krankenschwester mit in der Wohnung wohnt - bin ich bestens versorgt.

Vor einigen Wochenenden war unsere gesamte WG auf dem Color Run in Pretoria. Man joggt (oder läuft bei der Hitze!!) 5 km und wird dann nach jedem km mit Farbe abgeworfen. Am Ende treffen sich dann alle Leute an der Bühne und tanzen. Nach einer langen Dusche (die Farbe sah man trotzdem noch 2 weitere Tage!) ging es dann runter auf unserem Hof. Den meisten müsste jedoch der Color Run bekannt sein, weil es den bei uns in Deutschland in jeder Stadt auch gibt. Auf dem Hof wird jeden letzten Samstag im Monat ein Markt organisiert. Neben live Musik konnte man alles Mögliche an Essen kaufen, sowie selbstgemachte Dinge. Super cooles Flair!


Am Sonntagmorgen ging es los zum Highlight meiner letzten Wochen. Auf Safari in den berühmten Pilanesbergen. Wir haben uns ein Auto gemietet und sind dann ca. 2 Stunden in die Wildnis gefahren und haben dort Elefanten, Zebras, Löwen, Giraffen, Nashörner, Sträuße .. gesehen. Man fühlt sich dann doch sehr klein im Auto, wenn plötzlich ein Elefant die Straße vor dir überquert.

Am nächsten Wochenende haben mich 2 Freundinnen besucht, die ich auf dem Vorbereitungsseminar kennengelernt habe. Bei einer Teilnahme am Weltwärtsprogramm muss man Seminaren besuchen. Meine Organisation (Friends e.V.) hat mit der Organisation DSJW gemeinsam das einwöchige  Vorbereitungsseminar  veranstaltet. Wie auch immer, gab es Freitagabend Pizza bei unserer Stammpizzeria „Romans“. Ich glaube in den letzten 3 Monaten hab ich so viel Pizza gegessen  wie in den gesamten letzten 2 Jahren. Am Samstag gab’s dann eine kleine Touristenführung durch Pretoria. Aber noch viel besser- wir haben den Food Market besucht. Soo viel leckeres Essen an einem Fleck. Es gab Brezel, gutes ofengebackenes Brot und Käse! Sogar ein Stand mit „original deutscher Bratwurst“. Am Abend sind wir gemeinsam mit der WG in einen Club gegangen. Ja, man kann sich das kaum vorstellen aber Afrika hat Clubs, in denen die gleichen Charts wie bei uns gespielt werden.

Der Food Market hat mir so gut gefallen, dass ich am nächsten Wochenende gleich wieder da war.  Außerdem wurde am Wochenende Friedas und Lisas  Geburtstag groß auf unserem Hof gefeiert. 

An einem Donnerstag hat mein Koordinator Joel uns Freiwilligen und denjenigen von TLF, die noch wollten, Soweto und Johannesburg gezeigt.  Soweto  ist ein Township vor Johannesburg, wo Nelson Mandela einige Jahre gewohnt hat. Der Schüleraufstand von Soweto mit zahlreichen Toten ist ebenfalls bekannt. Schüler protestierten, weil während der Apartheid beschlossen wurde, dass nun nur in Afrikaans unterrichtet werden sollte. Die Schwarzen konnten jedoch kaum Afrikaans und so waren sie  benachteiligt im Bildungssystem.

Während wir durch die Innenstadt von Joburg (Johannesburg) gelaufen sind, war auffallend, dass es dort echt viel mehr Getümmel gibt als bei uns in Pretoria. Johannesburg ist echt nochmal eine Nummer schärfer als Pretoria. Wir kennen einen Freiwilligen, der dort lebt und er wurde schon dreimal ausgeraubt. Beim dritten Mal hat er gefragt ob er Geld für den Rückweg fürs Taxi bekommt. Und er hat tatsächlich 10 Rand zurück bekommen. Also ausrauben mit Herz.

 Mit einem Minibustaxi sind wir dann in das Township Soweto gefahren. Es ist ein besseres Township, wo es auch viele kleine Häuser gibt und nicht nur Blechhütten. Townships in Südafrika sind Städte, die bewusst während der Apartheid für nicht-Weiße geplant wurden, damit sie ihren eigenen Wohnraum haben.  In der Apartheid war nämlich die Innenstadt von Weißen dominiert. Heute ist es genau umgekehrt. Heute leben die Weißen außerhalb und die Schwarzen in der Innenstadt. Die Weißen leben jedoch immer noch nicht in Townships, sondern in Vororten. Wir haben Joels Familie, wie die von seiner Frau besucht und durften auch ein Blick ins kleine, aber feine Haus reinwerfen. Anschließend nach einem Snack sind wir zu touristischen Flecken wie dem Nelson Mandelas Haus und dem „Schüleraufstand von Soweto Museum“ gefahren.

Übers Wochenende geht’s mit ganz TLF (200 Mitarbeitern) auf ein Retreat, welches auf einer Farm stattfinden wird. Also mitten in die Natur. Ich hoffe mir geht’s bis dahin besser.

Ich wünsche euch allen eine schöne Advents- und Weihnachtszeit!
eure Marlene





Color Run
Color Run


  

Ausflug Soweto.
 Ein fremder hat un angeboten mitzufahren.
Bei der Hitze war er unser Held des Tages.






Ausblick über Johannesburg



 Bilder von Pilanesbergen